80.000
„Make no little plans“, warnte David Burnham schon 1909 als er seinen großartigen Masterplan für Chicago vorstellte. Er hat sich daran gehalten und die Ideen seines „Plan of Chicago“ weit in das Umland der Stadt greifen lassen. Die Lust am Gestalten und Entwerfen der Stadt als Lebensraum und Schicksalsort für die Menschen sollte einen Planer schon beseelen, wenn er ein Stück Stadt plant. Graben wir Architekten uns durch die visionären Masterpläne der Weltmetropolen, befällt einen zuweilen das Fieber des Stadtplaners und berauscht stellt man sich die Frage: Warum eigentlich nicht? Auch hier in Köln haben uns immer wieder Architekten mit fantastischen Plänen begeistert und unser Leben direkt bereichert. Josef Stübben, Fritz Schumacher und Rudolf Schwarz, um nur ein paar wichtige Architekten zu nennen, haben städtebauliche Entwürfe mit klangvollen Themen erstellt: „König Rhein“, „Kette festlicher Räume“ oder „Die Stille Mitte“. Sicherlich müssen es nicht immer große vollmundige Parolen und weltumspannende Planungsansätze sein, die uns bei unseren Überlegungen zur Stadt inspirieren und leiten. Aber ohne den größeren Blick in die Vergangenheit und vor allem in die Zukunft besteht die Gefahr sich diese zukünftige Stadt schlichtweg zu verbauen. Auch braucht es einen größeren Blick in das Umland für zukunftsfestes Entwerfen von Stadtlandschaften und deren Verankerung in einer Welt der Metropolen. Ein großer Plan schafft nicht das Notwendige, noch das Vernünftige, ein großer Plan erschafft eine Sehnsucht und deren Erfüllung.
„In der Tat wäre es vermessen, glaubte man schildern zu können, was sein wird, aber das ist auch nicht die Meinung, wenn hier vom „künftigen Köln“ die Rede sein soll. Was uns dabei vorschwebt, ist nicht eine prophetische Vision, sondern es ist ein WUNSCHBILD; keine Behauptung, sondern eine Zielsetzung.“ Fritz Schumacher, Das zukünftige Köln, Berlin 1922 DARI
Das Volumen der STADTPLASTIK gliedert sich in einen Ring aus Hochhäusern, die Wohn- und Arbeitsraum für 80.000 Bürger in der Innenstadt bereiten, die die Kölner Ringe schließen, die Deutz einbinden und letztlich der Stadt eine größere Form auf morphologischer und mythologischer Ebene geben.