Blick über den Neuen Hauptbahnhof in Deutz
Der Entwurf
Ein neuer Kölner Hauptbahnhof, ein S-Bahn Ring und eine ebenso visionäre wie simple Fernbahnanbindung – sind dies die fehlenden Puzzlestücke für eine städtebauliche Neuordnung Kölns? Köln braucht ein umfassendes Mobilitätskonzept für den Schienenverkehr. Angefangen beim Fernverkehr bis hin zum Nahverkehr, alles gehört auf den Prüfstand, wollen wir unsere Stadt auf den Stand der Zeit bringen. Eine Neuordnung der Bahnhöfe wird nicht nur dem Verkehr zu gute kommen, sondern kann auch der Stadt neue dringend benötigte Flächen in der Innenstadt generieren. Das hier vorliegende Konzept wurde 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt und soll den dringenden Bedarf aufzeigen und die Möglichkeiten für eine Neuordnung ausloten helfen.
Bahnverkehr – 2040
Bestandsermittlung
Betrachtet man die Bestandschienen in der Innenstadt fällt schnell auf, das es keinen Bahnring in Köln derzeit gibt. Der Schienenverlauf im Osten lässt derzeit keinen Ringbetrieb zu. Jedoch wirken die Bahnschlaufen im Innenstadtbereich abschnürend für die Stadtlandschaft. Auf diese brisante Strukturschäche der Stadtglieder hatten die Kölner Architekten Eugen Blank und Wolfgang Bangert 1. schon in den Dreiziger Jahren hingewiesen. Ebenso wie auf die Fehlplatzierung des Hauptbahnhofs neben dem Dom.
1. Eugen Blanch, Wolfgang Bangert, Köln. Ein städtebaulicher Versuch, Monatshefte fuer Baukunst und Staedtebau, Band 18 Bauwelt-Verlag, 1934
Bahnverkehr – heute
Neue Einfahrt zum Knotenpunkt Köln
Derzeit nähert sich der Fernverkehr aus allen Himmelsrichtungen Köln und bündelt sich zwischen Mediapark und der Hohenzollernbrücke unmittelbar vor dem Dom. Dieser Umstand beschert vielen Tausenden Kölnern in den Bezirken Ehrenfeld und Mülheim oftmals schlaflose Nächte, da Fernverkehrszüge unmittelbar durch Ihre Wohngebiete fahren. Mit dem neuen Deutschlandtakt der Deutschen Bahn wird die Dichte an Fernzügen tendenziell stark zunehmen.
Fernverkehr im Kölner Umland – Heute
Eine neue Anbindung des Fernverkehrs muss den Verkehr von Frankreich, Belgien, den Niederlanden und der alten Rheinstrecke aus Bonn frühzeitig aus den Dichtbesiedelten Gebieten der Kölner Stadtbezirke herausziehen. Eine mögliche Umlenkung der Fernstrecken entlang der Autobahn A4 über die Rodenkirchener Brücke kann wie man im unteren Bild erkennen kann alle linksrheinischen Bezirke vom Fernverkehr vollständig entlasten.
Fernverkehr 2040 – Neue Südanbindung entlang der A4 auf neuer ICE – Strecke Paris/ Köln
Fernverkehr – Heute
Fernverkehr – 2040
Fernverkehr
Betrachtet man die Auswirkungen dieser Umlenkung genauer in der Innenstadt, so wird der Gewinn für die Stadt sofort sichtbar. Die neue Ferntrasse im Kölner Süden entlang der Autobahn hält den Fernverkehr aus der Innenstadt heraus. Ein positiver Nebeneffekt ist, das die derzeitigen Bahnbetriebswerke in der Innenstadt ebenfalls für Wohnungsbau umgenutzt werden können, den welche Millionenstadt in Europa läßt heute noch Züge in bester Innenstadtlage putzen.
S-Bahnnetz – Heute
S-Bahnnetz – 2040
S-Bahnnetz
Das S-Bahnnetz von Köln muss dringend erweitert werden, darüber besteht heute schon ein Konsens und neue Strecken sind in der Planung. Jedoch fehlt bei allen derzeitigen Planungen der Wille einen robusten S-Bahnring herzustellen, wie es ihn anderen Millionenstädten in Deutschland schon gibt. Eine Ringbahn kann die schwache Anbindung der südlichen Veedel entlang der Parkstadt Süd und dem Deutzer Hafen schließen und somit diesen städtebaulichen Projekten die notwendige Anbindung liefern.
Regioanlbahnnetz – Heute
Regionalbahnnetz – 2040
Regionalbahnnetz
Die Verlegung der Regionalbahnen, welche aus der Richtung Brühl/ Bonn kommen vom Westen in den Osten über die Südbrücke zum neuen Hauptbahnhof in Deutz, wird den Westbahnhof und den Südbahnhof zu reinen S-Bahn Haltestellen machen. Durch den S-Bahnring mit enger Taktung können Regionalbahnen jedoch schnell erreicht werden.
Radschnellweg – 2040
Radschnellwege über alte Hochtrassen
Der neue Kölner Hauptbahnhof in Deutz
Innenansicht des neuen Hauptbahnhofs – Blick über die Gleise Richtung Umsteigeebene
Der neue Hauptbahnhof muss als Knotenpunkt aller Linien in Köln schnelles und umkompliziertes Umsteigen ermöglichen. Der Berliner Hauptbahnhof hat seine Qualitäten im schnellen Umsteigen, ermöglicht wird dies durch die unterschiedlichen Ebenen vom Tiefbahnhof bis zu den S-Bahngleisen. Dieses Modell wird in Köln vereinfacht durch die Dreiecke Anordnung. Drei Gleisstränge tangieren eine Umsteigeebene. Die Mitte bildet ein Minipark zum kurzen Erholen und ungestörten Warten.
Die eimmalige Form ermöglicht neben schnellem Umsteigen auch städtebaulich interessante und funktionale Plätze entlang des großen Baukörpers.
Den Grüngürtel schließen
Zwischen Ehrenfeld und Nippes entsteht ein neuer Park, der alle bisherigen Grünflächen miteinander verbindet. Die Bebauung am Mediapark kann verdreifacht werden und eine neue Kante zum Park bilden. Neue Wohngebiete am Mediapark und ein neues Grünes Herz am Herkulesberg
Alter Bahnhof – Festivalsaal
Eine neue Gute Stube für Köln kann in der alten Bahnhofshalle entstehen. Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen und natürlich auch der Karneval werden die alte Bahnhofshalle schnell zu einer schnell zu einer beliebten Adresse in Köln machen.