Express Montag, 4.Mai 2015
Manhattan am Rhein Architekt und Stadtplaner Martin Bachem plant Hochhaus-Ring für 100.000 neue Kölner
Express Montag, 4.Mai 2015
Wohnraum für 100.000 Menschen Köln diskutiert Hochhaus-Ring: „Super Sache“ oder „Kölnberg 2.0“?
Express Montag, 6.Mai 2015
Vision eines Hochhaus-Rings: Baudezernat: Köln kann höher bauen
Baudezernent Franz-Josef Höing: „Ja, es gibt Stellen in der Stadt, an denen man höher bauen kann und auch sollte.“ Bachems Vorschlag für einen neuen Hauptbahnhof in Deutz findet Höing sympathisch. „Am Deutzer Bahnhof entwickelt sich ja schon einiges in diese Richtung“
Express Montag, 7.Mai 2015
Kölner Hochhauspläne Vision oder Spinnerei? Jetzt reden die Politiker
OB Jürgen Roters (SPD): „Bei der Stadtentwicklung darf man das menschliche Maß nicht aus dem Auge verlieren. Die Großsiedlungen der 70er Jahre haben uns gezeigt, dass dort Anonymität wächst statt ein menschengerechtes Zusammenleben.
Vor dem Hintergrund des steigenden Wohnraumbedarfs in der wachsenden Stadt Köln kann ich mir zwar einzelne Hochpunkte im Stadtbild vorstellen, aber keine Massierung im Sinne eines Hochhausrings. Bei der Planung solcher Hochpunkte muss sehr sorgfältig darauf geachtet werden, dass das gesamte Stadtbild keinen Schaden nimmt.“
OB-Kandidatin Henriette Reker, die von Grünen, CDU, FDP und Freien Wählern unterstützt wird: „Ich finde es gut, dass Architekt und Stadtplaner Martin Bachem Köln größer denkt. Es gibt auch sicher einige Stellen, wo höher gebaut werden sollte, um Flächen zu schonen. Fährt man allerdings den Ring lang, erkennt man, wie stark die Bebauung hier schon ist: Nahezu geschlossen und mehr als viergeschossig, auf dem mittelalterlichen Grundriss, von dem die Stadt lebt.
Köln braucht nicht nur Dichte, sondern auch Qualität und Durchlüftung. Im Gegensatz zu New York haben wir weder blockweise Bebauung, noch zirkuliert die Meeresbrise vom Atlantik. Eine unserer Frischluftschneisen geht entlang des Rheins.“
SPD-Kandidat Jochen Ott meint: „Köln ist eine attraktive, wachsende Metropole. In den nächsten Jahren werden noch mehr Menschen aus ganz Deutschland hierherziehen, weil Köln einfach eine tolle Stadt ist. Um genügend Wohnraum zu schaffen, brauchen wir natürlich städtebauliche, fantasievolle Visionen und müssen auch in die Höhe bauen.
Wir dürfen dabei aber nicht über das Ziel hinausschießen. Alle Lösungen müssen sich in den bestehenden Stadtraum integrieren. Hochhäuser müssen dabei die Ausnahme bleiben. Ich bin mir sicher, dass es einen Hochhausring rund um die Stadt nicht geben wird. Ich will den Weltkulturerbe-Status des Doms erhalten.“
Immobilien Zeitung, Freitag, 15.Mai 2015
So könnte Köln eine Metropole werden
Das Charmante an der Vision ist, dass mit ihr die Ringe geschlossen würden und erstmals auch das rechtsrheinische Deutz in die Stadtplanung voll integriert würde.
KOMMENTAR aus der Immobilien Zeitung :
„Wer Visionen hat, sollte lieber zum Arzt gehen!“ So lautet das wohl bekannteste Zitat von Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Das gilt aber nicht für Stadtplaner. Da müsste es eher heißen: „Wer keine Visionen hat, sollte sich nicht Metropole nennen.“ Nun hat Köln also eine Vision. Sie ist deutlich weniger verhalten und brav als der Masterplan aus dem Hause Speer. Sie ist laut, schrill und – ja, sie ist auch unrealistisch. Sie widerspricht so ganz und gar der Kölschen Seele, die sich gerne in ihrem Veedel vergräbt und dort den Fremden zum Absingen der Bläck-Fööss-Hymne „Drink doch eine met, stell dich nit esu ahn“ verdonnert, um sich anschließend für die eigene scheinbare Weltoffenheit zu feiern. Klar ist, sollten in den kommenden Dekaden tatsächlich hunderttausende neue Kölner nach Wohnraum suchen, wird es mit der Muckeligkeit im Veedel ohnehin vorbei sein. Dann wird der Gentrifizierungsturbo noch schneller durch die Straßen fegen und alle vertreiben, die sich die Spitzenmieten nicht leisten können. Und dann wäre so ein Hochhausring, der Platz für 80.000 Menschen bietet, vielleicht gar keine so schlechte Sache. thk
Focus online, Mittwoch, 6.Mai 2015
„In“ und „vor“ KölnFuturistischer Hochhausring soll in der Kölner City neuen Wohnraum schaffen